In einem neuen Bericht des Kölner Rechnungsprüfungsamts über Betriebsfeiern und Events in der Verwaltung lässt sich ein Skandal lesen. Das ist zwar übertrieben, dennoch liefert er eine wichtige Handlungsaufforderung.
Die überdramatisierte Phrase „von Steuergeldern bezahlt“ hört sich immer furchtbar an, aber so funktionieren Behörden nun mal, sie werden mit Steuergeldern finanziert.
Knapp 1000 Euro wurden für einen Besuch im Phantasialand mit 16 Mitarbeitenden ausgegeben. Gerade einmal 60 Euro pro Person. Und ja, Teambuilding darf auch in der öffentlichen Verwaltung gemacht werden.
Problematisch wird es im Fall der Kölner Bühnen, die in den vergangenen drei Jahren 17 Betriebsfeiern veranstaltet und über 100.000 Euro mehr als das dafür vorgesehene Budget ausgegeben haben.
Hier zeigt sich die Handlungsaufforderung des Berichts: Das Rechnungsprüfungsamt braucht mehr präventive Befugnisse, um solche eklatanten Überausgaben nicht nur im Nachhinein aufarbeiten zu lassen, sondern der ohnehin chronisch klammen Stadt ganz zu sparen.
Dabei sollte nicht vergessen werden: Motivierte Mitarbeitende sind das Rückgrat einer funktionierenden Verwaltung. Wer öffentliche Dienstleistungen verbessern will, muss auch in die Menschen investieren, die sie erbringen. Angemessene Teambuilding-Maßnahmen und ein positives Arbeitsklima führen zu weniger Krankenständen, geringerer Fluktuation und letztendlich zu besserer Arbeit für die Bürgerinnen und Bürger. Eine demotivierte Verwaltung kostet die Stadt langfristig mehr als vernünftige Investitionen in die Mitarbeiterzufriedenheit.
Wichtig ist deshalb, das Augenmerk nicht einzig auf die Angestellten der Stadt zu legen – denn die haben ein Recht auf Work-Life-Balance – sondern auch auf die Großprojekte, wo die Millionenbeträge verschwendet werden. Siehe Mühlheimer Brücke, KVB und natürlich: das Opernhaus.